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Nushin Morid

 

1971 im Iran geboren kam ich im Alter von zwei Jahren nach Deutschland. Seit ich einen Stift in der Hand halten konnte, zeichnete ich unaufhörlich. Mich interessierte früh die Stofflichkeit der Dinge: der matte Schimmer einer Wachskerze, die harten und kontrastreichen Reflektionen von Metall, die zarten und vielschichtigen Linien und Formen, die die Durchsichtigkeit von Glas suggerierten. Ich konnte in dieser Welt der Stofflichkeit und Dinge Stunden verbringen. Es war eine Reise in eine Welt, in der es bald nur noch mich und das Objekt gab, dann nur noch das Objekt, denn im Fokus, im Heranzoomen an das Objekt, verschwand ich mehr und mehr bis sogar bald nicht einmal mehr das Objekt existierte. Es löste sich auf in abstrakte Linien, Formen und Schattierungen. Vielleicht kann man den Zustand, in den ich dort eintauchte, bereits als Meditation bezeichnen.

Später studierte ich Illustration und Malerei in Hamburg, meiner Heimatstadt, in der ich auch heute als freischaffende Künstlerin lebe und arbeite. Neben meiner eigenen künstlerischen Arbeit unterrichte ich Malerei und Plastik, von den allgemeinen Grundlagen bis hin zu dem Schwerpunkt "Akt und Abstraktion der menschlichen Figur" an Akademien und im eigenen Atelier.

Bereits während meines Studiums, das u.A. das klassische Handwerk der Malerei und Zeichnung vermittelte, gewann die plastische Arbeit mit Ton für die freischaffende Arbeit mehr und mehr an Bedeutung. Autodidaktisch erforschte ich in kleinen Figuren das Material. Durch die Begegnung mit dem Hamburger Bildhauer POM (www.pom-art.de) und unsere langjährige Freundschaft vertiefte sich mein Wissen über das Material und größere Arbeiten entstanden.

 

Mein weiterer Weg führte mich zur Musik. In achtjähriger, intensiver Arbeit in einem A Capella Chor, unter der Leitung von Dimitris Liatsos, entdeckte ich meine Solostimme. Danach folgten, angeregt durch Seminare mit der holländischen Sängerin Toiny Tune, Experimente mit freier Stimmimprovisation und Circlesong-Strukturen in kleinen Gruppen und Enselbles - die Faszination dafür ist bis heute geblieben.

Die Stimmarbeit mit Tim Jones (www.thenatureofsound.com) hat mir die klassische indische Musik und ihre Form der Improvisation nähergebracht. Besonders seine Wahrnehmungsschulung für den Gesang aus der Mühelosigkeit und Präsenz hat mir neue Räume geöffnet.

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